Gmunden würdigt und feiert Franz Schubert
Franz Schubert hielt sich vom 4. Juni bis 15. Juli 1825 (nicht aber in den Jahren 1826 und 1827, wie fälschlich auf der Gedenktafel am Haus Badgasse 2 / Theatergasse 8 steht) in Gmunden auf und verbrachte hier, wie er selber schrieb, eine schöne Zeit.
Ein erstes Denkmal stand seit 1911 am Schubertplatz neben dem Rathauscafè und war eine Spende des Gmundner Männergesangvereins anlässlich seines 50-jährigen Bestandsjubiläums.
Am 6. Juni 1926 wurde in der Stadt ein neues Schubertdenkmal enthüllt. Dieses stiftete der Librettist Karl Lindau. Die Büste wurde von dem Wiener Bildhauer Prof. Heu modelliert und in Bronze gegossen. Steinmetzmeister Zenz verfertigte aus Untersberger Marmor den Büstenpfeiler. Bei der Enthüllung traten die drei Gmundner Gesangsvereine in voller Stärke auf. In Reden wurde dabei der Liederkönig Schubert entsprechend gewürdigt.
Eine weitere Schubertfeier fand am 14. Dezember 1928 unter Beteiligung des Damensingvereins „J. E. Habert“, des Männergesangsvereins „Edelweiß“ und der Gesellschaft der Musikfreunde unter der Leitung von Kurkapellmeister Hans Habert statt. Im Mittelpunkt dieses Schubert-Festabend in Gmunden wurden zwei Sololieder-Zyklen von Beate Grohmann und Pfarrer Ferdinand Giesriegl aus Ebensee vorgetragen. In seiner Festrede beleuchtete Gymnasialdirektor Dr. Hans Gumpoltsberger das Leben, die Werke und das Wesen Schuberts.
Die bronzene Büste wurde im zweiten Weltkrieg – wie viele andere größere Bronzegegenstände auch - eingeschmolzen. 1951 wurde die Büste nach einem alten Foto vom Direktor der Öspag Fritz Lischka neu modelliert und von Steinmetzmeister Zenz in Marmor ausgeführt. Sie wurde vorerst auch an einer anderen Stelle, nämlich im Franz-Josef-Park, aufgestellt. Heute steht sie vor der Sparkasse auf dem Schubertplatz.


Das alte Schubertdenkmal mit Bronzebüste stand früher vor dem Hotel Austria (rechtes Bild).

Die Gmundner Musiker Hans Habert und August Pepöck
Das Musikleben der Stadt bereicherten im 20. Jahrhundert die zwei Gmundner Musikschaffenden Hans Habert und August Pepöck.


Hans Habert


August Pepöck und sein geliebtes Häuserl am See im Weyer

Hans Habert (1894-1944) war der Sohn des aus Oberplan stammenden berühmten Tondichters Johann Evangelist Habert. Er war städtischer Musikdirektor und eine tragende Säule des musikalischen Lebens. Außerdem war er 25 Jahre lang Gesangslehrer am Realgymnasium und von 1924 bis 1931 Dirigent des Kurorchesters. Er leitete bis zu seinem Tod den Kirchenchor, betätigte sich als Chormeister des Gesangsvereines „Edelweiß“, rief nach dem ersten Weltkrieg wiederum die „Gesellschaft der Musikfreunde in Gmunden“ ins Leben und führte sie zu Höchstleistungen.
In der Zwischenkriegszeit wurden Operetten des aus einer alteingesessenen Gmundner Familie stammende Komponisten August Pepöck (1887-1967) sehr populär. Nach Abschluss seines Studiums in Wien war August Pepöck als Theaterkapellmeister in verschiedenen Städten Österreichs und Deutschlands engagiert. Seit 1926 war er freischaffender Künstler. Bald wohnte er ständig in seiner Heimatstadt Gmunden im so genannten „Häuserl am See“ in der Traunsteinstraße 68, wo ihm viele seiner Künstlerkollegen einen Besuch abstatteten. Von seinen 11 Operetten sind „Der Hofball in Schönbrunn“ und „Der Reiter der Kaiserin“ am bekanntesten. Sie kamen natürlich auch auf der Bühne des Gmundner Stadttheaters mehrmals, manchmal auch in Anwesenheit des Künstlers, zur Aufführung. Im Franz-Josef-Park erinnert ein Gedenkstein an diesen Komponisten der leichten Muse.
Im legendären „Häuserl am See“ wohnte August Pepöck. Vorbesitzer war der jüdische Librettist und Literat Karl Lindau. Das Haus wurde etliche Jahre nach Pepöcks Tod abgerissen und durch einen neuen moderneren Bau ersetzt.

Die Künstlergilde Salzkammergut in der Zeit von 1927 bis 1946
Im Jahre 1927 schlossen sich in Gmunden einige Kunstmäzene und Kunstschaffende zu einer Vereinigung zusammen, die sich „Künstlergilde Salzkammergut" nannte. Offizielles Gründungsdatum der Künstlergilde ist der 5. Mai 1928. Dieser Künstlergruppe gehörten damals 14 Maler und 2 Bildhauer an. Erster Präsident war August von Ramberg.
Ziel der Vereinigung waren die ideelle und materielle Förderung der heimischen Bildenden Kunst; durch jährliche Ausstellungen suchen die Künstler den Kontakt zu den Kunstinteressierten und geben dabei Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen.
Schon am 22. Juli 1928 fand im Rathaussaal die erste Sommerausstellung der Künstlergilde Salzkammergut statt.
Der Katalog nannte die Künstler
Otto Boenisch, Adelheid von Chlingensperg, Anton Gerhart (Bronze und Keramik), Magda Ghon-Kirley (Kunstgewerbe), Paul Gutscher, Franz von Jakowsky, Hanns Kreutzlin, Anka von Löwenthal, Elisabeth von Mandelsloh, August Hanns Merkl, August von Ramberg, Walter Schauberger, Wilhelm Schückl, Marie von Wrede und Alois Redl.
Von nun an gab es jeden Sommer Kunstausstellungen.
1938 bis 1939 war Ernst August von Mandelsloh Präsident der Künstlergilde Salzkammergut. Sein Nachfolger wurde Ing. Walter Schauberger. 1943 wurde die letzte Schau gezeigt.
1946 bildete sich eine neue Gildenleitung. Sie setzte sich aus Erwin Lang, Hanns Hübl, Franz Schicker und Max Riebe zusammen.


Titelblatt des Ausstellungskatalogs 1946

Keramik in Gmunden - Gmundner Keramik
Gmunden kann auf eine sehr lange zurückreichende Tradition des Töpferhandwerkes zurückblicken. So fand sich bereits im bronzezeitlichen Gräberfeld in Traunleiten eine Trinkschale aus Ton. Der aus der Römerzeit stammenden und archäologisch erforschten „villa rustica“ in Engelhof war bereits eine Töpferwerkstätte angeschlossen. Exponate davon werden im Stadtmuseum präsentiert. Bereits 1492 wird im Gmundner Stadtarchiv ein Hafner beim Stadtgraben erwähnt. 1594 werden in Gmunden sieben Hafnermeister genannt.
Den großen Ruf als Keramikstadt verdankt Gmunden der Schleiß-Dynastie. Begründet wurde diese von Franz de Paula Schleiß I. (1813-1887). Franziska Schleiß, Keramikerin aus Passion, hat mit drei Wienfahrten pro Jahr den Ruf der Erzeugnisse des Hauses außerhalb des Salzkammergutes mitbegründet, indem sie dort Selbstgeformtes und Selbstbemaltes verkaufte. DerenSohn Leopold Schleiß (1853-1910) verwendete das grüngeflammte Dekor wieder, welches schon seit dem 17. Jahrhundert an Schüsseln und Krügen angebracht worden war. 1903 errichtete Leopold Schleiß in Traunleiten, heute Keramikstraße 24, die „Gmundner Tonwarenfabrik“. 1913 fusionierte Franz Schleiß II. sein aufblühendes Unternehmen mit der „Wiener Keramik“ zur „Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik und Gmundner Tonwarenfabrik“. Der Fabrik angeschlossen war die "Keramische Schule Schleiß", eine Lehrwerkstätte für Keramiker, in der Franz und Emilie Schleiß aber auch Prof. Franz von Zülow und Paul Hartmann unterrichteten.
Einen wesentlichen Beitrag zu Gmundens kunstkeramischer Tradition leistete aber auch die im Jahre 1920 vom Kaufmann Franz Haas und dem Hafnermeister Hans Födinger gegründete „Original Gmundner Tonwarenfabrik“. Zunächst wurde von dieser grüngeflammtes Geschirr in der Ortschaft Baumgarten produziert. Nach einem Brand wurde diese nach der Umbenennung in „Steingutfabrik AG Gmunden-Engelhof“in die Nähe des Bahnhofs Engelhof verlegt, aus der zuerst die ÖSPAG und später die „Laufen Austria AG“ hervorgingen.
Die ÖSPAG ermöglichte in den Jahren 1964 bis 1970 mehrere viel beachtete Keramiksymposien, die dank der Initiative des 1970 allzu früh verstorbenen weltweit anerkannten Keramikers Kurt Ohnsorg mit Fachleuten aus aller Welt abgehalten wurden. Im Jahre 2003 knüpfte auch in diesem Bereich die Keramikstadt Gmunden an diese Tradition an: In den neu errichteten Räumlichkeiten der KUNST.WERKSTATT der „Gmundner Keramik Manufaktur GmbH“ wurden diese Symposien wieder belebt. Seit 2006 findet sie alle zwei Jahre statt. Einen weiteren bedeutenden und in der Zwischenzeit international beachteten Akzent setzt die Stadt seit 1988 auch mit dem jährlich stattfindenden Österreichischen Töpfermarkt.


Schöner Keramikteller von Franz von Zülow

Dachinger, Hugo „Puck“

(1908-1995)
Der Maler, Zeichner und Werbegrafiker wurde als Sohn eines jüdischen Textilhändlerpaares im Jahre 1907 in Gmunden geboren und machte sich in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zunächst als Werbegrafiker einen Namen. Das weltweit patentierte Klebelettern-System „Letraset“ ist seine Erfindung. Beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich musste er über Kopenhagen nach London fliehen, wo man ihn bis 1940 als „feindlichen Ausländer“ in einem Lager internierte. In diesem hielt er mit selbstgebastelten Pinseln auf Zeitungspapier Szenen aus dem Lagerleben fest, die heute als bewegende zeitgeschichtliche Dokumente von großem Wert sind. Hugo Dachinger blieb auch nach 1945 noch österreichischer Staatsbürger und weigerte sich, Wiedergutmachung zu erhalten. Seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam er mit seiner Familie fast jeden Sommer an den Traunsee, um die starke Bindung an diese Gegend  aufrecht zu erhalten und den Kontakt mit alten und neuen Freunden zu pflegen. Im Jahre 1988 gratulierte ihm die Stadt Gmunden zu seinem Achtziger mit einer Schau seines Lebenswerkes in der Kammerhofgalerie der Stadt Gmunden. 1993 wurde Hugo Dachinger die Ehrenbürgerwürde verliehen.


Dachinger, Her beauty returned me to Schloß Ort


Dachinger, Thinking about Gmunden

Beide Bilder haben einen deutlichen Gmundenbezug: Auf dem ersten ist das Schloss Ort abgebildet, auf dem zweiten die Altstadt von Gmunden.

Alt, Jakob (1789-1872)
Landschaftsmaler
Auf seinen zahlreichen Wanderungen durch die Donaugegenden und durch die Alpenwelt entstanden neben Aquarellen und Ölgemälden vor allem mehrere lithographische Serienwerke. Er schuf verschiedenste Aquarelle mit Ansichten von Gmunden.

Alt, Rudolf (1812-1905)
Maler und Aquarellist; Sohn von Jakob Alt

Er widmete sich mit besonderem Eifer der Prospekt- und Architekturmalerei und malte zahlreiche Ansichten aus den Alpen und aus Bayern. Der Künstler hielt sich in den Jahren 1858, 1859, 1860 und 1862 in Gmunden auf. Aus dieser Zeit stammen seine Gmundner Ansichten.

Altenberg, Peter (1859-1919)
Dichter und Schriftsteller

Der gebürtige Wiener hielt sich während 23 Saisonen in der Traunseestadt auf und verfasste hier seine Gmundner Skizzen von aphoristischer Kürze. Aber auch kurze Erzählungen schildern die Naturschönheiten der Landschaft um Gmunden und den Traunsee und das Flair der Kurstadt Gmunden. Im Park des Hotels Mucha (Parkhotel), im Kurhaus an der Esplanade, das er täglich besuchte, im Hotel zum Goldenen Brunnen, in den Kaffeehäusern der Stadt und vor allem in seinem Lieblingslokal, der Konditorei Grellinger am Franz Josef-Platz, brachte Peter Altenberg seine Eindrücke und Gedanken zu Papier.

Altmaninger, Leopold (1867-1933)
Bildhauer
Er absolvierte seine Lehrzeit in der Werkstätte des Gmundner Bildhauers Josef Untersberger in der Georgstraße 18 und arbeitete dann einige Zeit in München und Köln. 1925 und 1926 schuf er für das Stadtmuseum Gmunden zwei in Auftrag gegebene nach niederländischen Gemälden gestaltete Kastenkrippen, für die der damalige Kustos und Kunstmaler Edmund Födinger die entsprechenden Hintergrundmalereien anfertigte.

Bartok, Bela(1881-1945)
Komponist, Pianist und Musikethnologe

Er besuchte im Spätsommer 1903 Gmunden und machte damals die Bekanntschaft des Brahmsfreundes Dr. Victor von Miller zu Aichholz. In der Zeit seines Gmundner Aufenthaltes, von Mitte August bis Ende September 1903, vollendete Bartók am 18. August 1903 sein großes symphonisches Werk „Kossuth“. In Gmunden komponierte er außerdem eine Sonate für Violine und Klavier und ein Scherzo. An seinem Gmundner Wohnhaus, Badgasse 5, ist eine Erinnerungstafel angebracht.

Benatzky, Ralph (1884-1957)

Der Komponist der Operette „Im Weißen Rössl“ wohnte in den Sommermonaten 1917, 1918 und 1919 mit seiner Gattin Josma Selim im Hause Grellinger am Franz-Josef-Platz und hat dort viel konzertiert und komponiert.

Bernhard, Thomas (1931-1989)
Schriftsteller

Seit 1965 lebte der Dichter Thomas Bernhard meistens auf seinem Bauernhof in Ohlsdorf. Aber man konnte ihm auch sehr oft im Gmundner Rathauscafe oder bei einem Spaziergang auf der Esplanade begegnen. Eine Wohnung hatte er auch in Gmunden in der Lerchenfeldgasse. Dort starb er auch am 12. Februar 1989 an Herzversagen. (siehe auch Bernhard-Archiv)

Brahms, Johannes (1833-1897)

Durch seine Freundschaft mit der Wiener Industriellenfamilie Dr. Victor von Miller zu Aichholz kam der Komponist während seiner Ischler Sommer-aufenthalte von 1889 bis 1896 häufig zu Besuch nach Gmunden. Victor von Miller zu Aichholz gründete nach dem Tod seines Freundes im Jahre 1900 auf einer seiner Gmundner Besitzungen das erste Brahmsmuseum der Welt. Dessen reiche Bestände spendeten die Erben der Familie 1939 dem von Victor von Miller zu Aichholz mitbegründeten Stadtmuseum Gmunden.

Bruckner, Anton (1824-1896)

Kurz vor seinem Tod besuchte der Komponist seinen Freund und Kollegen Johann Evangelist Habert in dessen Gmundner Wohnung in der Habertstraße 2. Begleitet wurde Anton Bruckner von seinem Freund, dem damaligen Linzer Dom- und Stadtpfarrkapellmeister Karl Zappe jun., dessen Enkel OStR Dr. Hermann Zappe 1959 in Gmunden den „Brucknerbund Gmunden“ gründete und sich um die Aufführung der Werke Bruckners in Gmunden sehr verdient gemacht hat.

David, Johann Nepomuk (1895-1977)
Für diesen aus Eferding stammenden Organisten, Chordirigenten und Komponisten wurde Gmunden zur vorübergehenden Heimat, nachdem er mit seiner Familie 1943 in Leipzig total ausgebombt worden war und seine Tätigkeit als Professor an der dortigen Musikhochschule aufgeben hatte müssen. Er wohnte von 1943 bis 1945 in der Villa von Dr. Oswald Trauttenberg (Villa Lanna) in der Pensionatstraße. 1945 bis 1947 war David Direktor des Salzburger Mozarteums und Leiter einer Kompositionsklasse.

Detter, Theodor (1886-1957)
Maler und Graphiker
Er kam 1944 nach Gmunden und schlug hier seinen Wohnsitz auf. Er blieb bis zu seinem Tod in der Traunseestadt. Die zahlreichen von Theodor Detter geschaffenen hervorragenden Porträts von bekannten Gmundner Persönlichkeiten stellen ein wichtiges Zeitdokument dar.

Dostal, Nico (1895-1891)
Dieser bekannte Operettenkomponist („Clivia“, „Die Ungarische Hochzeit“) weilte nach dem 2. Weltkrieg gerne in Gmunden bei seinem Freund, dem Hotelier Otto Langer, dem Besitzer des Hotels „Zur Goldenen Sonne“ in der Theatergasse. In diesem Haus entstanden auch manche seiner kleineren Kompositionen.

Eberl, Josef (1792-1880)
Der Landschaftsmaler ließ sich 1818 als Tuchscherer in Gmunden nieder und widmete sich bis ins hohe Alter neben seinem Beruf regelmäßig der Malerei. Er schuf eine große Anzahl von Aquarellen, großteils mit Ansichten von Gmunden, aber auch vom übrigen Salzkammergut, und dokumentierte allerlei denkwürdige Gmundner Ereignisse. Während der Sommermonate verkehrten in seinem Haus viele Künstler, so u. a. Johann Fischbach, Franz Steinfeld, Ferdinand Georg Waldmüller. 1825 war auch Franz Schubert ein gerne gesehener Gast im Hause Eberl.

Fall, Leo (1873-1925)
Der Meister der „Silbernen Operette“ weilte im Juli 1909 mit seiner Frau zur Sommerfrische im Haus
Weyerstraße 52. Seine Operetten „Der fidele Bauer“, „Die Dollarprinzessin“, „Die Rose von Stambul“ und „Madame Pompadour“ wurden häufig im Stadttheater aufgeführt.

Fischer, Adolf (1856-1908)
Kunstmaler
Von 1884 bis 1887 unterrichtete er als Zeichenlehrer an der Bürgerschule in Gmunden. Anfang 1888 schied er aus dem Schuldienst aus und errichtete in Gmunden eine landesbehördlich konzessionierte Zeichen- und Mal-schule, die regen Zulauf fand und auch von Schülern aus den höchsten Adelskreisen besucht wurde. Viele Landschaftsbilder, Porträts und Ehrenurkunden gingen aus seinem Atelier hervor. Eine Sonderstellung im Schaffen Fischers nehmen die Illustrationen ein. Die von ihm herausgegebenen Skizzenbücher „Ischl“ und „Gmunden“ waren so beliebt, dass sie kurze Zeit nach ihrem Erscheinen bereits vergriffen waren. Besondere Verdienste erwarb er sich als Illustrator der dreibändigen „Geschichte der Stadt Gmunden“ von Dr. Ferdinand Krackowizer. Unter den zahlreichen Ehrenurkunden, die Adolf Fischer lieferte, ragt besonders das großartige Geschenk des Salzkammergutes zum 70. Geburtstag von Kaiser Franz Josef hervor. Dieses Meisterwerk besteht aus sieben Aquarellen mit Ansichten aus dem Salzkammergut.

Födinger, Edmund (1852-1932)
Kunstmaler und langjähriger Kustos des Museums

Der Sohn des Gmundner Gürtlermeisters Franz  Födinger erlernte in Wien den Beruf des Eisenhändlers, benutzte daneben aber jede Gelegenheit, sich in der Bildhauerei und Kunstmalerei auszubilden. Man schätzte ihn weit über Gmunden hinaus wegen seines umfassenden Kunstverständnisses. 1883 eröffnete er eine Eisenhandlung in Gmunden, widmete sich aber weiterhin der Malerei und ließ sich vom berühmten Radierer William Unger in Wien in die Kunst der Radierung einweihen. Als Kustos des Gmundner Museums während der Jahre 1914-1932 war er ständig bemüht, die Museums-Sammlungen zu erweitern.

Gerhart, Anton (1879-1944)
Er absolvierte zuerst eine Lehre als Holzbildhauer im Atelier des Gmundner Bildhauers Josef Untersberger in der Georgstraße und studierte anschließend an der Wiener Kunstakademie. Seit 1928 war Anton Gerhart auch Mitglied der Künstlergilde Salzkammergut. Zahlreiche von ihm geschaffene Werke schmücken noch heute unsere Stadt: die Justitia am Gmundner Rathaus, der Eiserne Wehrmann im Eingangsbereich des Gmundner Rathauses, die Gedenktafel für den Komponisten Johann Evangelist Habert an dessen Wohnhaus in der Habertstraße 2, die Gedenktafel für den Stadtchronisten und Bürgermeister Dr. Ferdinand Krackowizer an dessen Geburtshaus Klosterplatz 8. Außerdem schuf Anton Gerhart zahlreiche Porträtbüsten und Reliefplaketten bekannter Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik: z. B. von Anton Bruckner, Richard Wagner, Hugo Wolf, Wilhelm Furtwängler, August Pepöck, Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleissner, Franz Lehar und Richard Billinger.

Gerstl, Richard (1883-1908)
Porträt- und Landschaftsmaler
In den Jahren 1907 und 1908 verbrachte der Künstler den Sommer gemeinsam mit der Familie des Komponisten Arnold Schönberg in Gmunden am Ostufer des Traunsees. Für sein Kunstschaffen waren die Jahre 1907 und 1908, in denen er sich vom gängigen akademischen Kunstbetrieb lossagte, entscheidend. Während der Sommermonate 1907 wohnte Richard Gerstl in der Ferermühle auf der Liegenschaft des Johann Georg Prillinger (1859-1933), Traunsteinstraße 225 und 227. Während seines Aufenthaltes erteilte er Arnold Schönberg Zeichenunterricht, malte zahlreiche Landschaftsbilder und porträtierte auch den Hausherrn Johann Georg Prillinger. Gerstls Porträt der Familie Schönberg aus dem Jahr 1907 belegt die Freundschaft des Malers mit dem Komponisten und dessen Familie. Diese „gipfelte“ in einer Affäre mit Mathilde Schönberg, die seinetwegen sogar 1908 gemeinsam mit Gerstl ihre Familie verließ. Diese endete schließlich 1908 mit Gerstls Selbstmord.

Goldmark, Carl (1830-1915)

Der Komponist verbrachte von 1871-1914 alljährlich die Sommer- und Herbstmonate in Gmunden in seiner geliebten Wohnung in der Herakhstraße 15. An diese Aufenthalte erinnert auch seine zweite Symphonie, die sog. „Gmundner Symphonie“. Eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Herakhstraße, errichtet von seinem dankbaren Schüler Fritz Holl, und die „Goldmarkstiege“ erinnern an diesen langjährigen Sommergast.

Großmann, Ferdinand (1887-1970)
Komponist, Dirigent, Leiter der Wiener Sängerknaben
Ferdinand Großmann kam mit seinen Eltern 1905 nach Gmunden und war hier von 1907-1919 zuerst als Volksschullehrer und später als Professor am Gmundner Gymnasium in den Fächern Turnen und Musik tätig.
Er war im Musikleben der Stadt Gmunden überaus rege tätig, war Mitglied und Chormeister-Stellvertreter des Männergesangvereines „Edelweiß“. Seit 1920 wirkte er hauptsächlich in Wien.

Habert, Johann Evangelist (1833-1896)
Der Komponist und Verfasser einer bedeutenden  Orgelschule kam 1860 als Organist an die Stadtpfarrkirche und entfaltete hier eine reiche musikalische Tätigkeit. 1868 gründete er den Gmundner Musikverein, den er siebzehn Jahre lang leitete. Außerdem unterrichtete er ab 1873 an der neu gegründeten Musikschule. Das Schwergewicht seiner Arbeit lag auf dem Gebiet der Komposition geistlicher Musik (30 Messen, 3 Requien, 20 Litaneien, Orgel-kompositionen u. a.).

Hebbel, Friedrich (1813-1863)

Mitte Juli 1855 kam der Dichter erstmals mit seiner Frau, der Hofburgschauspielerin Christine Enghaus, zu einer Badekur nach Gmunden. Bereits nach dreiwöchigem Aufenthalt gefiel es ihm in unserer Gegend so gut, dass er in Ort (heute Hebbelstraße 1) ein Haus erwarb. Hier arbeitete er 1855 an seiner Trilogie „Die Nibelungen“. 1857 vollendete er hier das Epos „Mutter und Kind“. Nachkommen von ihm leben noch heute in Gmunden.

Keim, Franz (1840-1918)
Dichter und Schriftsteller
Seine Eltern besaßen in den Jahren 1858-1864 das Gasthaus „Zur Stadt Gmunden“ (= Gasthof Fuchs, heute Blauer Affe) in der Kirchengasse 8. Franz Keim betrachtete Gmunden als zweite Heimat und verfasste das Gedicht „’s Traunstoanhoamweh“. Er  beschäftigte sich sehr intensiv mit dem Problem des oö. Bauernkriegs und vermachte dem Gmundner Museum, zu dem er eine sehr enge Beziehung hatte, einige interessante Gegenstände zu dieser Thematik, so u. a. ein Stück der Haushamer-Linde, an der das historische Frankenburger Würfelspiel stattgefunden hatte.

Kienzl, Wilhelm (1857-1941)
Der Komponist der heute noch bekannten Oper „Der Evangelimann“ kam öfters nach Gmunden und besuchte hier u. a. Johann Evangelist Habert. Um die Jahrhundertwende kam er über Einladung seines Maturakollegen, des damaligen Landesgerichtsrates Ludwig Pauli, öfters in die Traunseestadt und nahm hier auch am „Mittagsstammtisch“ im Hotel Schwan teil.

Korngold, Erich Wolfgang (1897-1957)

Seine Opernkompositionen „Der Ring des Polykrates“ und „Violanta“ , „Die tote Stadt“ und „Das Wunder der Heliane“ ließen ihn neben Richard Strauss zum meistgespielten Opernkomponisten Österreichs und Deutschlands in der Zwischenkriegszeit werden. Da Korngold schon immer für Gmunden eine große Vorliebe empfunden und sich auch schon mehrmals bei Freunden und Bekannten in der Traunseestadt aufgehalten hatte, erwarb er 1933 das Schloss Höselberg in Gschwandt bei Gmunden.Im Jänner 1938 verließ die Familie Korngold Österreich - noch rechtzeitig vor dem "Anschluss". Erst 1949 kehrte sie in ihre Heimat zurück. Im Jahre 1955 verkaufte das Ehepaar Korngold das Schloss an die Gemeinde Gschwandt. Die Korngolds besaßen das Gut zwar 22 Jahre, verbrachten aber gerade einmal fünf Sommer in ihrem Haus.

Kotzky, Josef Maria (1822-1881)
Schauspieler und Theaterdirektor
Er leitete u. a. die Theater von Reichenberg, Karlsbad, Bad Ischl, Laibach und Linz. Neben diesen Verpflichtungen ließ er das Gmundner Stadttheater
1871-1872 erbauen und war auch dessen erster Besitzer. Von 1872 bis 1881 leitete er das Saisontheater (Sommersaison!) in Gmunden. 1878 erkrankte er schwer und seine Gattin Marie übernahm bis 1883 die Theaterleitung.

Lange, Joseph (1751-1831)
Schauspieler, Maler, Pianist und Komponist
Lange war von 1770 bis 1810 und von 1817 bis 1821 als Schauspieler Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er u. a. den Romeo und den Hamlet spielte. 1780 heiratete er in zweiter Ehe Mozarts Jugendliebe Aloisia Weber, die Schwester von Mozarts Frau Constanze. Von Joseph Lange, der besonders als Porträtist viel Talent zeigte, stammt ein berühmtes - leider unvollendet gebliebenes – Mozart-Porträt. Er trat in Gmunden mehrmals bei Theatergastspielen zugunsten des Armenhauses in Kranabeth auf. Durch seine Freundschaft mit der Familie von Frey, den Besitzern des Freisitzes Weyer, kam Lange auch privat öfters nach Gmunden und ließ sich 1815 eine Villa in der Nähe des Schlosses Weyer, heute noch „Langgütl“ (Hochmüllergasse 17) genannt, erbauen.

La Roche, Carl (1794-1884)
Dieser berühmte Schauspieler und Regisseur, der ab 1833 am Hofburgtheater in Wien engagiert war, weilte seit 1859 mit seiner Familie als Sommergast in Gmunden und erwarb 1861 eine Villa, heute Franz-Josef-Platz 10.

Lehar, Franz (1870-1948)

Während seiner Bad-Ischl-Aufenthalte besuchte der Operettenkomponist gerne auch die Stadt Gmunden. Wenn eine seiner Operetten im Gmundner Stadttheater aufgeführt wurde, war er meistens anwesend.

Lenau, Nikolaus (1802-1850)

Der Dichter kam 1830 erstmals nach Gmunden und wohnte zusammen mit seinem Schwager Anton Xaver Schurz bei seinem Freund, dem Bergrat Matthias Leopold Schleifer, im Seeschloss Ort. Dieser führte  Nikolaus Lenau auch in das Haus des Schullehrers Johann Nepomuk Wolf ein, wo dieser mit der Tochter Nanette Bekanntschaft schloss. Lenau war von Nanettes vollendetem Klavierspiel und ihrem Gesang so gefesselt, dass für ihn die Besuche im Gmundner Schulhaus bald zu einer lieben täglichen Gewohnheit wurden. Sein Aufenthalt in Gmunden, die zahlreichen Wanderungen in der herrlichen Umgebung und das Zusammensein mit gleichgesinnten, kunstbegeisterten Menschen gehörten zu den glücklichsten Stunden im Leben des Dichters. Ein Jahr später kam Lenau abermals nach Gmunden. Dieses Mal bestieg er erstmals den Traunstein und schilderte dieses für ihn einmalige Erlebnis in einem begeisterten Brief an seinen Schwager. Zur Erinnerung an die Aufenthalte des Dichters in Gmunden benannte die Stadtgemeinde einen von der Herakhstraße zur Traunpromenade führenden Weg „Nikolaus-Lenau-Weg“. Anlässlich der 25. Wiederkehr seines Todestages ließ der Touristenklub im Jahre 1875 an einer alten Buche an der Traunpromenade, an der sich Lenau gerne aufhielt, eine Tafel mit der Inschrift „Lenaus Morgensitz“ anbringen. Bei der Errichtung des Traunkraftwerkes und der Neugestaltung der Traunpromenade musste dieser Baum gefällt werden, und es wurde 1994 ein neuer Ruheplatz mit einer Gedenktafel, welche ebenfalls die Aufschrift „Lenaus Morgensitz“ trägt, angelegt.

Lewinsky, Josef (1835-1907)
Der Burgtheaterschauspieler Josef Lewinsky gab zahlreiche Gastspiele im Gmundner Saisontheater und gestaltete hier auch eine Anzahl von Rezitationen im Gmundner Kursalon an der Esplanade.

Lucca, Pauline, verehelichte Baronin Wallhoffen (1841-1908)
Pauline Lucca war eine der berühmtesten Sängerinnen ihrer Zeit. Neben der Wiener Hofoper sang sie auch an der Berliner Hofoper und an der Covent Garden Opera in London.  Ab 1887 weilte Pauline Lucca ständig als Gast in Gmunden und ließ sich 1890 in Ort 84 ihre Villa „Fernblick“ errichten. In diese ließ sie sich 1892 ein von Carl von Hasenauer entworfenes mit allen Möglichkeiten der Akustik ausgestattetes Haustheater einbauen. Den durch viele Jahre gebotenen Aufführungen im so genannten „Lucca-Theater“ wohnten zahlreiche hohe Herrschaften bei, die in Gmunden zur Sommerfrische weilten.

Mandelsloh, Ernst August Freiherr von (1866-1962)
Im Jahre 1930 siedelte sich der berühmte Maler in Gmunden an. 1931 wurde er Mitglied der Wiener Sezession sowie der Innviertler Künstlergilde und der Künstlergilde Salzkammergut. Mit Alfred Kubin verband ihn eine enge künstlerische Freundschaft. 1941 erfolgte seine Berufung zum Professor an die Akademie der bildenden Künste in Wien.

Natter, Heinrich (1844-1892)
Bildhauer

Durch seine in Wien erfolgte Eheschließung mit Ottilie Hirschl, verwitwete Porges, begann Heinrich Natters enge Beziehung zur Stadt Gmunden. Sein Schwiegervater, der Wiener Industrielle Moriz Hirschl, pflegte die Sommermonate mit seiner Familie in Gmunden zu verbringen. Im Sommer 1875 weilte Heinrich Natter erstmals zu Besuch bei seinen Schwiegereltern in deren Gmundner Villa. Noch im selben Jahr erwarb er das Haus, heute Kaltenbrunerstraße 1, das sich bis heute im Besitz von Nachkommen der Familie befindet. In Gmunden schloss Natter viele Bekanntschaften, so u. a. mit dem kunstsinnigen Industriellen Anton von Satori, der hier eine Villa mit einer großartigen und weitläufigen Parkanlage besaß. Hier lernte er auch den Komponisten Carl Goldmark kennen und modellierte eine Porträtbüste von ihm, ebenso von den während der Sommermonate in ihren Gmundner Villen lebenden Hofburgschauspielern Carl La Roche und Friederike Goßmann (verehelichte Gräfin Prokesch-Osten). Die in Gmunden geknüpften Kontakte waren für Natters weiteres künstlerisches Schaffen von großer Bedeutung. Das Haus in Gmunden war für den ab 1876 mit seiner Familie in Wien lebenden Künstler stets ein Ruhe- und Erholungspunkt in seinem schaffensreichen, bewegten Leben. Heute erinnert an Heinrich Natter in Gmunden noch die im Kaiser-Franz-Josef-Park stehende Brunnenfigur „Der Gnom mit dem Bergkristall“ (im Sommer 1887 entstanden, 1953 aufgestellt) und dort auch das nach seinen Entwürfen ausgeführte Kaiser-Franz-Josef-Denkmal.

Ohnsorg, Prof. Kurt (1927-1970)
Keramikkünstler

Kurt Ohnsorg studierte an der Akademie für Angewandte Kunst und gründete 1955 in Wien eine eigene Werkstätte. Zusammen mit Alfred Seidl rief Kurt Ohnsorg 1961 das „Josef-Hoffmann-Seminar für Keramische Gestaltung“ ins Leben. Seit 1964 war er künstlerischer Leiter diverser Keramik-Symposien im In- und Ausland. Als Leiter der Internationalen Keramiksymposien in Gmunden in den Jahren 1964-1969 machte er die Traunseestadt in Fachkreisen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Zuletzt wirkte Kurt Ohnsorg an der Linzer Kunsthochschule und erhielt auch zahlreiche öffentliche Auszeichnungen wie den Österreichischen Staatspreis für Angewandte Kunst und den Kulturpreis des Landes Niederösterreich und den Preis der Stadt Wien. Von ihm stammt auch das Gmundner Keramik-Wappen am Trauntor.

Passy, Andreas Anton (1810-1879)
Maler und k.k. Salinenbeamter
Er war ein hervorragender Zeichner und Maler, der neben der Porträt- hauptsächlich die Landschaftsmalerei in Öl- und Aquarelltechnik pflegte. In der Stadtpfarrkirche Gmunden stammen von ihm die Bilder auf dem Nikolaus- und Katharinenaltar.

Pepöck, August (1887–1967)
Komponist

Der aus einer alteingesessenen Gmundner Familie stammende August Pepöck kam als Sängerknabe nach St. Florian und studierte anschließend Musikwissenschaft bei Robert Führer und Richard Heuberger in Wien. Nach Abschluss seines Studiums war August Pepöck als Theaterkapellmeister in verschiedenen Städten Öster-reichs und Deutschlands engagiert. Seit 1926 war er freischaffender Künstler. Bald wohnte er  ständig in seiner Heimatstadt Gmunden im so genannten „Häuserl am See“ (Traunsteinstraße 68), wo ihm viele seiner Künstlerkollegen einen Besuch abstatteten. Von seinen 11 Operetten sind „Der Hofball in Schönbrunn“ und „Der Reiter der Kaiserin“ am populärsten geworden. Sie kamen auch auf der Bühne des Gmundner Stadttheaters mehrmals, manchmal auch in Anwesenheit des Künstlers, zur Aufführung.
August Pepöck bekam von seiner Heimatstadt das Ehrenbürgerrecht verliehen. Er ist auf dem hiesigen Stadtfriedhof begraben. Im Franz-Josef-Park erinnert ein Gedenkstein an diesen Komponisten der leichten Muse.

Prentner, Anna (1865–1950)
Bildhauerin, Mitglied der Künstlergilde Salzkammergut
Die seit 1917 mit ihrer Schwester, der Pianistin Maria Prentner, in Gmunden lebende Schülerin des Bildhauers Rudolf Weyr schuf in ihrem Gmundner Atelier eine Reihe von Büsten und Reliefs. Die beiden Schwestern waren in Gmunden als Kunst- und Musiklehrerinnen tätig und ihre Villa in der Sternstraße in Gmunden entwickelte sich zum beliebten Treffpunkt kunstinteressierter Gmundner und von Sommergästen.

Raidl, Anton (geb. 1943)
Er ist ein international anerkannter Gmundner Keramiker. Erst vor Kurzem hat das Stadtmuseum von ihm Stücke angekauft und ausgestellt.

Ramsauer, Joseph (1905-1976)
Der Bad Ischler Komponist Ramsauer widmete sein
18. Streichquartett, das sog. „Gmundner Quartett“, der Stadt Gmunden. Dieses wurde im Jahre 1970 in Anwesenheit des Komponisten, der seines Aussehens wegen gerne der „Ischler Brahms“ genannt wurde, in der Traunseestadt uraufgeführt.

Ritter, Carl (1807-1885)
Zeichner, Aquarellist und Chronist
Er war ab Juli 1853 als Kanzlist im Präsidialbüro der k.k. Salinen- und Forstdirektion in Gmunden tätig. Sein zeichnerisches Werk ist wegen seiner genauen Ortsdarstellungen für die Topografie und Geschichte Gmundens von großer historischer Bedeutung, da er Stadtansichten und Gebäudekomplexe systematisch dokumentierte. Seine erste nachweisbare „Gmundner Zeichnung“ ist mit 1824 datiert und beweist, dass sich schon der 17-Jährige sehr intensiv zeichnerisch betätigte und mit der Umgebung Gmundens bestens vertraut war. Seit 1835 war Ritter auch ein wichtiger Mitarbeiter der lithographischen Werkstätte des Joseph Hafner in Linz. In dieser Werkstatt erschienen ab 1835 auch zwei Landschaftsserien aus Gmunden und Umgebung, die je 8 Bilder umfassten. Ab dem Jahr 1849 betrieb er in Gmunden eine gut besuchte und sehr angesehene Zeichenschule. Nach seiner Pensionierung 1869 beschäftigte sich Carl Ritter ab 1873 mit der Verfassung einer sechsbändigen „Chronik von Gmunden und anliegender Striche des Salzkammergutes. Von der ältesten bis zur neuesten Zeit.“ Diese handgeschriebene Chronik illustrierte er mit zahlreichen Aquarellen und Zeichnungen, die er in drei gesonderten Mappen der Chronik beilegte.


Die ehemalige St. Anna-Kapelle auf dem Gmundner Kirchenplatz;
gezeichnet von Carl Ritter

Rössing, Karl (1897-1987)
Künstlergraphiker und Buchillustrator

Rössing wurde als Sohn deutscher Eltern in Gmunden geboren, denn sein Vater war Kastellan im Schloss Cumberland von Ernst August von Hannover, des 3. Herzogs von Cumberland. Er besuchte das Gymnasium in Gmunden. Von 1913 bis 1917 studierte er an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München. Für die Festschrift des BRG Gmunden 1921 hat er Holzschnitte angefertigt.
Er schuf vor allem Holzstiche, Linolschnitte und Holztafeldrucke sowie Bildzeichnungen. Rössing verarbeitete unter anderem Tendenzen des Surrealismus (Montage) und der Neuen Sachlichkeit (Form) und nahm Anregungen aus Film und Literatur auf. Als Hochschullehrer wirkte er in Essen, Berlin und Stuttgart. Rössing ist im Evangelischen Friedhof in Gmunden beigesetzt.

Sander, Eduard (1889-1974)
Zeichner, Maler und Radierer
Anfang der 1920er Jahre besuchte er zum ersten Mal seinen Gmundner Studienkollegen Franz Preinerstorfer, der in Wien Malerei und Musik studiert hatte und nun zusammen mit seinem Bruder Otto in Gmunden ein Radio- und Elektrogeschäft führte. Bei diesem Besuch entstanden die ersten Aquarelle mit Motiven aus der Gmundner Altstadt. Ab 1949 kam er aber fast jeden Sommer in die Traunseestadt, genoss die Freundschaft im Hause Preinerstorfer und malte zahlreiche liebevoll und detailgetreu ausgeführte Ansichten der Gmundner Altstadt mit ihren schönen Gassen und Plätzen.

Schauberger, Walter (1894-1986)
Maler und Aquarellist
Der 1894 in Freistadt geborene Künstler besuchte trotz großer zeichnerischer Begabung nach der Matura nicht die Kunstakademie, sondern die Technische Hochschule in Graz. Nachdem er 1921 sein dortiges Hochschul-studium abgeschlossen hatte, erhielt er im selben Jahr eine Anstellung bei der Bezirksbauleitung in Gmunden. 1922 begann er mit seinem künstlerischen Schaffen und es entstanden zahlreiche Landschaftsstudien in Öl. Er ist einer der Mitbegründer der „Künstlergilde Salzkammer-gut“. 1932 konnte er seine Berglandschaften mit großem Erfolg im Künstlerhaus in Wien und in Berlin und im Haus der Kunst in München zeigen. 1952 präsentierte er anlässlich der Hauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in Gmunden eine Kollektivausstellung seiner Berglandschaften; eine zweite dieser Art folgte 1954 anlässlich der Österreichischen Naturschutztagung in Gmunden.

Schiff, Helmut (1918-1982)
Komponist, Musikpädagoge
Nachdem die Familie Schiff in Leipzig ausgebombt worden war, kam sie aufgrund der Freundschaft mit der Familie David  im Jahre 1944 ebenfalls nach Gmunden, wo sie bis zu ihrer Übersiedlung nach Linz im Jahre 1954 wohnte. Während dieser Zeit wirkte Helmut Schiff als Professor an der Bundeserziehungsanstalt für Mädchen (BEA) im Schloss Traunsee. Er komponierte in seiner Gmundner Zeit Chor-, Klavier- und Orgelwerke. Später war Helmut Schiff als Professor am Bruckner-Konservatorium in Linz tätig. Er ist der Vater des bekannten Cellisten Heinrich Schiff.

Schiff-Riemann, Helga (1924-2004)
Komponistin, Sängerin und Musikpädagogin
Die Gattin von Helmut Schiff und Enkelin von Hugo Riemann, dem Herausgeber des bekannten Riemann-Musiklexikons, komponierte in Gmunden u. a. Klavierstücke für Kinder. Sie gab auch einige Liederabende im Rathaussaal der Traunseestadt und konzertierte mit Johann Nepomuk David in der evangelischen Kirche in Gmunden. Sie unterrichtete an der Gmundner Musikschule, am Bruckner-Konservatorium in Linz und in der BEA Schloss Traunsee und war später auch als Musiktherapeutin und Musikberichterstatterin tätig. Sie lebte bis zu ihrem Tod in ihrer Wohnung in der Satoristraße. Sie ist die Mutter des bekannten Cellisten Heinrich Schiff.

Schleifer, Mathias Leopold (1771-1842)
Dichter
Nach seinem Studium in Wien war der Jurist ab 1830 als herrschaftlicher Pfleger im Seeschloss Ort tätig. Darüber hinaus beschäftigte sich der kaiserliche Beamte sehr intensiv mit Literatur. Als Dichter verfasste er Balladen, Naturgedichte, Epigramme, Lieder und Fabeln und schrieb auch Gedichte in oberösterreichischer Mundart. 1828 begegnete er in Wien erstmals Nikolaus Lenau, den er bald danach zu sich nach Gmunden einlud. Während seiner Amtszeit wurde Seeschloss Ort zum „Dichterheim“, da dort seine Dichterfreunde Anastasius Grün, Eduard Bauernfeld, Nikolaus Lenau u. a. zu Gast waren. In Gmunden erinnert heute die nach ihm benannte Verbindungsgasse zwischen Graben und Rinnholzplatz an ihn.

Schmidt, Bernhard (1712-1782)
Maler (sog. Gmundner Schmidt), Goldschmied, Kunsthandwerker
Sein Vater, der Goldschmied Hans Michael Schmidt, erwarb 1705 in Gmunden das Haus Traungasse 12 und richtete darin eine Goldschmiedewerkstätte ein. Dessen Sohn Bernhard bildete sich zu einem der tüchtigsten Meister der Goldschmiedekunst aus. Aus seiner Werkstätte besitzt der Kirchenschatz der Stadtpfarre Gmunden zwei Kelche und ein Kreuzostensorium, Meisterwerke der Goldschmiede-Treibarbeit. Auch als Maler nahm er eine hervorragende Stellung ein und wurde in der Kunstwelt als „Gmundner Schmidt“ neben Altomonte, Bergler, Maulbertsch und Troger gestellt. In Gmunden finden sich von ihm zahlreiche Gemälde, insbesondere in der Stadtpfarrkirche und im Refektorium des Kapuzinerklosters. Im öffentlichen Leben bekleidete Bernhard Schmidt die Stelle eines Kirchenamts-verwalters.

Schnitzler, Arthur (1862-1931)
Dichter und Schriftsteller

Er hielt sich ab 1880 während der Sommermonate immer wieder einige Tage in Gmunden auf und wohnte unter anderem im Hotel Austria. Auf dem Spielplan des Gmundner Theaters fanden sich häufig Schnitzlers neueste Stücke. Dort fand am 22. Juli 1897 auch die österreichische Erstaufführung seines Schauspiels „Freiwild“ statt, bei der der Autor selbst anwesend war.

Schosser, Anton (1801-1849)
Mundartdichter
Nachdem er zuerst Lehrer gewesen war, trieb ihn sein Freiheitsdrang bald aus der engen Schulstube in die Natur hinaus. Er wurde Landvermesser und durchwanderte so die Bergwelt des Enns-, Krems-, Alm- und Trauntals. An verregneten Abenden aber griff er zur Feder und schrieb Texte zu volkstümlichen Melodien. Rasch machten diese die Runde durch die Sennhütten und Wirtsstuben. An vielen Orten, besonders aber in Gmunden im Gasthof „Zum goldenen Brunnen“, an dessen Fassade eine Gedenktafel an ihn erinnert, sammelte sich ein Freundeskreis um ihn.

Schönberg, Arnold (1874-1951)
Komponist, Begründer der Zweiten Wiener Schule

Er war einer der Begründer die Zwölftonmusik, war aber auch als Maler tätig. 1905 verbrachte Schönberg den Sommer mit seiner Familie im Gasthof „Hois’n“ und vollendete hier sein Erstes Streichquartett d-Moll
op. 7. Schönberg freundete sich mit dem Maler Richard Gerstl an. Auch 1908 verbrachte er wieder mit seiner Familie den Sommer am Traunsee. Dieser Aufenthalt wurde jedoch verfrüht abgebrochen, da Mathilde Schönberg mit Gerstl ihre Familie verließ und Schönberg allein mit den Kindern nach Wien reiste. Im Jahre 1999 wurde am Gasthof „Hois’n“ für den Komponisten eine Marmor-Gedenktafel enthüllt.

Schubert, Franz (1797-1828)

Schubert weilte im Jahre 1825 zweimal in der Traunseestadt und wohnte beim Kaufmann Traweger im Haus Badgasse 3, wo noch heute eine - allerdings mit einer falschen Jahreszahl (1827!) versehene - Gedenktafel an seinen Aufenthalt erinnert. Er verkehrte auch beim Salzoberamtmann Ferdinand Ritter von Schiller im Kammerhofgebäude. Zahlreiche „Schubertiaden“ wurden dort abgehalten. Franz Schubert fühlte sich in Gmunden sehr wohl und schwärmte von Gmunden und seiner Umgebung.

Schwanthaler, Johann Georg (1740-1810)
Bildhauer
1765 heiratete dieser berühmte Vertreter der Schwanthaler-Dynastie in der Pfarrkirche Altmünster und ließ sich danach in Gmunden nieder. 1773 erwarb er dort  in der Pinsdorfgasse 14 (heute Bahnhofstraße 13) eine Haus und eröffnete eine eigene Werkstätte.
Von großer Bedeutung sind seine Krippendarstellungen, wie jene von Obergrünburg, Kematen an der Krems und Altmünster. In der Krippensammlung des Stadtmuseums Gmunden bilden die Arbeiten Johann Georg Schwanthalers einen besonderen Glanzpunkt, wie die „Große Dreikönigskrippe“ und die dazugehörenden Szenen aus der Jugendgeschichte Jesu: „Beschneidung“, „Bethlehemitischer Kindermord“, „Flucht nach Ägypten“ und „Der zwölfjährige Jesus lehrt im Tempel“ und außerdem die „Geburtskrippe mit dem Gloria-Engel“.

Schwanthaler, Thomas (1634-1707)
Bildhauer
Thomas Schwanthaler, der bedeutendste Bildhauer und Schnitzer der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Oberösterreich, verband den heimischen Schnitzstil mit aus dem Süden kommender Pathetik zur realistischen Darstellung des menschlichen Körpers. 1678 schuf er für die Gmundner Stadtpfarrkirche den Hochaltar mit der lebensgroßen Figurengruppe „Die Anbetung der Drei Könige“, welche zu den bekanntesten Kunstwerken Oberösterreichs zählt. Dieser Altar ist bis heute eines der großen Vorbilder für die Krippenschnitzer des Salzkammerguts.


Detail aus dem Thomas Schwanthaler-Dreikönigsaltar
der Gmundner Stadtpfarrkirche

Untersberger
, Josef (1835-1912)
Bildhauer
1860 gründete er in Gmunden eine Bildhauerwerkstätte, die „Kirchliche Kunstanstalt“. In dieser entstanden im Laufe der Jahre mehr als 170 Altäre, ungefähr 20 Kanzeln, eine Reihe von Tabernakeln und Heiligen-figuren und Kreuzwege. In Gmunden hat er für die Kapuzinerkirche gearbeitet. Außerdem zeugt heute noch die Einrichtung der Spitalkirche von seinem Können.

Vischer, Friedrich Theodor (1807-1887)
Schriftsteller, Philosoph, Literaturwissenschaftler und Universitätsprofessor für Ästhetik

F. Th. Vischer verbrachte viele Sommer in Gmunden und verstarb auch hier. An seinem Sterbehaus in der Schiffslände 11 (ehemalige Kunsttischlerei Wiesauer) wurde 1895 eine Gedenktafel angebracht.

Zülow, Franz von (1883-1963)
Maler, Grafiker, Keramiker und Erfinder des Papierschnitt-Schablonendrucks

Er schuf ab 1908 Illustrationen und Entwürfe für die Wiener Werkstätte, war 1920/21 Lehrer an der Keramischen Lehrwerkstätte Schleiß in Gmunden, ab 1949 an der Kunstgewerbeschule in Linz und ab 1955 Präsident der Mühlviertler Künstlergilde. Er entwarf Porzellan- und Keramikdekor, Stoff- und Möbelbemalungen und schuf ab 1925 auch Ölgemälde (Landschaften, Stillleben, Figurenbilder) und Fresken. Nach 1945 erhielt er zahlreiche öffentliche Aufträge für Wandgemälde und Mosaike.

Zürn, Michael der Jüngere (1654-1698)
Bildhauer
Er wirkte von 1680 bis 1692 in einer Werkstätte im Schloss Mühlwang und schuf hier u. a. Skulpturen für das Stift Kremsmünster sowie für die Pfarrkirchen von Gmunden und Altmünster.


Anna- und Zacharias-Statue auf dem Hochaltar der Stadtpfarrkirche