Namibia – ein Land mit vielen Gesichtern
Vortrag von Mag. Dr. Karl Schirl am 12. April 2024 im Kammerhofmuseum
Der Referent war der ehemalige Direktor des Gmundner Gymnasiums und ist Biologe. Das waren auch die Eindrücke, die man bei seinem Vortrag gewinnen konnte. Kompetent, eloquent und mit vielen Details aus der Biologie versehen. Dr. Schirl berichtete zunächst über die vielen Stämme und deren Eigenheiten. Er ging auf die Kolonialgeschichte ein, berichtete über das interessante Land (Größe, Bevölkerung, Religion, Klima, Lage usw.), um im Anschluss daran die Reiseroute zu zeigen. Hier folgten schöne Bilder der Landschaft und vor allem der Tiere. Da erfuhr man spannende Einzelheiten, z. B. über die Kühlung des Gehirns mit Blut bei den Onyx - Antilopen. 

Die 48 Besucher belohnten Dr. Schirl mit einem langen Applaus. Leider waren die ersten Bilder schlecht zu sehen, weil es keine Verdunkelungsmöglichkeit in der Galerie gibt. Das wäre auch für die ausgestellten Bilder sicher notwendig! Wüstenlandschaft in Namibia Alle Tiere treffen sich beim WasserDie Hauptstadt Windhuk
Bericht von August Mayer (Ersatzschriftführer)

Film über die Traun
Der Produzent und Künstler mit Gmundner Wurzeln Ernst Spießberger setzte sein Projekt „ Die Traun“ für eine Ausstellung im Kunstforum Salzkammergut am Rinnholzplatz um. Er formte dazu Keramikfische in verschiedenen Farben und gestaltete sie mit unterschiedlichen Details aus. Dazu produzierte er mit dem Obmann des Gmundner Musealvereins einen Kurzfilm über die Traun im Bereich von der Ausmündung aus dem See bis nach Theresienthal. Die Mühlen (Kurzmühle, Vogelsangmühle, Goglmühle…) und das Fliegenfischen sind die Hauptthemen in diesem Kurzfilm, der während der Ausstellungszeit in der Galerie immer wieder vorgeführt wurde. Link zu dem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=M11SxtuHUW8

Vortrag mit Bildern zum Thema „Historische Gasthäuser in Gmunden“
Am Freitag, den 8. März 2024 hielt Mag. Holger Höllwerth um 18 Uhr 30 im Hotel Schwan diesen Vortrag in Form einer PowerPoint-Präsentation. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam mit den Topothekaren, von den Freunden der Stadt Gmunden und vom Musealverein durchgeführt. 

Der Saal im Hotel Schwan wurde zu klein, daher musste man auch den zweiten Saal öffnen, um den Andrang der Besucher zu bewältigen. 
Nach der Begrüßung und Einleitung durch den Obmann August Mayer begann der Vortragende mit seinen Ausführungen. Die Technik bediente Herr Karl Bleiziffer. Mag. Höllwerth brachte viel Bilder aus der Vergangenheit, da wurden bei den Besuchern Erinnerungen wach. Für viele gab es auch „AHA – Erlebnisse!“ denn sehr viele Gaststätten waren unbekannt oder in Vergessenheit geraten. Der Vortragende verstand es immer einen Spannungsbogen aufzubauen und kurze Geschichten und Besonderheiten zu den Bildern zu erzählen. Das machte den Vortrag sehr lebendig! Im Anschluss daran signierte Holger Höllwerth die erworbenen Bücher.
Dr. Tillmann Spießberger, er ist auch Mitglied des Musealvereins, nutzte auch die Gelegenheit und stellte ein paar Figuren seiner Sammlung von Kurt Ohnsorg vor. Diese sollten nicht als Kitsch abgetan werden, sondern sind auch ein Bestandteil des Keramikgeschehens in Gmunden. 
Diese überaus erfolgreiche Veranstaltung war ein großer Erfolg für den Verein, aber auch für Mag. Holger Höllwerth. Das war auch schon der zweite Abend mit diesem Thema. Danke dafür!
Bericht: Obmann August Mayer als Ersatzschriftführer und Holger Höllwerth

Eröffnung des Schaudepots in unserem Museum
Am 28. Februar 2024 war ein großer Tag für unser Kammerhofmuseum! Endlich wurde das Projekt von Dr. Weidinger umgesetzt: Nun können hunderte Keramikobjekte aus dem Depot  im ehemaligen Kammerhofsaal ausgestellt werden. Das war nur möglich, weil Mitglieder des Musealvereins Geld für die Kästen spendeten. 
Dr. Hecht begrüßte als Kulturreferent die zahlreich erschienenen Gäste. Herr Dr. Landa hielt einen interessanten Vortrag über die Aufgaben eines Museums. Dr. Weidinger stellte den Rundgang durch die Exponate vor und erklärte einige besondere Sammelstücke. Obmann August Mayer bedankte sich nach einleitenden Worten bei 28 Spender aus unserem Musealverein, die jeweils Geld für einen Kasten gespendet hatten. Ein Namensschild prangt jetzt auf jedem Kasten. Das ist eine großartige Leistung unseres Vereines! Obmann August hatte die Spendenaktion ins Leben gerufen und auch abgewickelt. In der Folge sollen die Spender in alphabetischer Reihenfolge genannt werden:
Die Stadtgemeinde, Dr. Weidinger vom Museum und ich als Mussealvereinsobmann, wir bedanken uns bei:
Dr. Gerhard Buchinger, Dorothea Frauscher, Christian Geiling  MBA, MSc, Ursula Grill, Friederun Grimmer, Fam. Dr. Franz und Erna Harringer, Mag. Stefan Krapf, Bgm., Konsul a. D. Thomas Krapfenbauer, Fam. Dr. Manfred und Edith Majer, Fam. Mag, Alfred und Monika Marschner, OSR Kons.  August Mayer, Wolfgang Ortner, Fam. DI Alfred und Elisabeth Ozelsberger, Fam. Dr. Swanhild und DI Siegfried Piringer, Barbara Pumberger, Dr. Fritz Reinitzhuber, Fam. Mag. Phil. Bomilla und Dietmar Raab, Dr. Johann Reiter, Fam. Mag, Heinz Schießer und Ing. Gertraud Kainz, Mag. Dr. Karl Schirl, Dr. Michael Schneditz- Bolfras, Mag. DI Dr. Helmut Sitter,Ing. Franz Six,  Helena Snyder Ebenstein, Konsulentin Ingrid Spitzbart, Dr. Günther Stadlmayr, Josef Thallinger, DI MBA Elisabeth Thayer und bei Dkffr. Dorith Zulehner.
Im Anschluss an die Reden besichtigten die über 100 Gäste das Schaudepot. Es gab nur positive Rückmeldungen!
Fotos und Text von Obmann August Mayer

Rede zur Eröffnung des neuen Keramik-Lifestyle-Depots im K-Hof Kammerhofmuseum Gmunden am 28. Februar 2024 von 
Klaus Landa, dem Geschäftsführer Verbund Oberösterreichischer Museen
Dass alle unsere Erkenntnis mit Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnisvermögen sonst zur Ausübung erweckt werden, geschähe dies nicht durch Gegenstände, die unsere Sinne rühren und teils von selbst Vorstellungen bewirken [...].“
Das meinte Immanuel Kant im 18. Jh. und er hat damit auch die Museumsidee gut umschrieben, denn innerhalb der letzten rund 350 Jahre besteht weitgehend Einigkeit über das hohe Maß an Anschaulichkeit, das von Museumsexponaten eigen ist. Die Objekte sind das, was das Museum ausmacht - so eine wesentliche Feststellung. Doch die Sache ist schon ein wenig komplexer, als es auf den ersten Blick scheint, denn ein Museum ist mehr als ein Raum, in dem Objekte aneinandergereiht werden.
Was aber ist ein Museum und welche Aufgaben hat es? Würde man jeder und jedem von Ihnen diese Frage stellen, würden wir wahrscheinlich sehr unterschiedliche Antworten erhalten, je nach individuellen Erwartungen und subjektiven Blickwinkeln. Es würden aber - so vermute ich - durchaus auch ähnliche bzw. vergleichbare Aussagen kommen, die in gewisser Weise an das Zitat von Kant anknüpfen.
Über die Institution Museum ist in den letzten Jahrhunderten immer wieder reflektiert und räsoniert worden, die Diskussionen sind auch immer ein Spiegel ihrer Zeit. Gerade die letzten Jahrzehnte aber haben im Bereich der zusehends elaborierter werdenden Museologie beinahe unendliche viele Überlegungen und Perspektiven zutage gefördert und damit einhergehend hat sich auch die Auffassung darüber geändert, was Museen sind und was ihre Aufgaben sind oder sein sollen. Das Aufgabenspektrum, das Museen erfüllen sollen, ist mittlerweile mehr als umfassend, es wird immer spezifischer und mit immer mehr Differenzierungen aufgeladen.
Museen sind Orte der Bildung und des Lernens. Das scheint klar zu sein, denn in Museen werden fachlich fundierte und wissenschaftlich abgesicherte Informationen an die Besucherinnen und Besucher vermittelt. Hier kann das Lernen aber anschaulich anhand von Objekten erfolgen. Museen haben somit „eine einzigartige Schlüsselqualifikation in Bezug auf Anschaulichkeit, Beeindruckungspotential und Authentizität“, wie Matthias Henkel 2012 schrieb. Und das Lernen im Museum kann durchaus als informelles Lernen bezeichnet werden, denn es geschieht im außerschulischen Umfeld. Und dafür bieten Museen mittlerweile die unterschiedlichsten Vermittlungsangebote für viele Ziel- und Dialoggruppen an. Museen ermöglichen uns also Lebenslanges Lernen, in dessen Zuge Inklusion, kulturelle Teilhabe und Partizipation und das aktive Einbinden verschiedener Communities mittlerweile nicht nur ein Schlagworte sind, sondern tatsächlich vielerorts gelebt wird.
Museen sind auch Orte der Freizeitgestaltung und der Unterhaltung, denn die meisten Menschen besuchen Museen in der Freizeit. Viele, die während des Jahres keine Museen betreten, besuchen diese selbstverständlich im Urlaub. Daher sind Museen auch wesentlich für den Tourismus.
Museen sind zudem Orte des Erlebens und Entdeckens, denn kaum woanders sind auf einer bestimmten Fläche eine solche Fülle an besonderen Objekten zu finden wie in einem Museum. Und daher kann man bei jedem Museumsbesuch bisher Unbekanntes entdecken oder neue Blickwinkel auf ein Thema gewinnen. Museen sind also durchaus in der Lage, unsere Neugierde stillen.
Museen entwickeln sich aber auch immer mehr zu so genannten Dritten Orten - Orten, die zwischen dem persönlichen Wohnbereich und dem Arbeitsplatz liegen. Museen können Veranstaltungsort und somit Treffpunkt für unterschiedlichste Menschen sein und gerade in den letzten Jahren werden die Veranstaltungsformate in den Museen immer vielfältiger und abwechslungsreicher. Museen sind also soziale Orte, sie bieten die Möglichkeit zum Zusammentreffen und zum Austausch mit anderen außerhalb der eigenen vier Wände. Museen sind aber auch und v. a. Gedächtnisspeicher, Orte, an denen eine schier unendliche Fülle an Wissen versammelt ist, denn jedes Sammlungsobjekt ist mit so viel Informationen und komplexen Bedeutungen aufgeladen, dass diese nie zur Gänze eruiert werden können. Daher haben die Sammlungsobjekte oft nicht nur einen entsprechenden materiellen, sondern auch und v. a. einen hohen ideellen und identitätsstiftenden Wert für unsere Gesellschaft.
Das Beforschen der Objekte gehört daher wesentlich zum Selbstverständnis der Museen dazu, denn nur Exponate, zu denen entsprechende Informationen vorhanden sind, können in immer neue Kontexte gestellt werden und den Gästen Geschichten erzählen. Und erst diese objektbegleitenden Informationen, zu denen z. B. auch deren Nutzungsgeschichte oder Bedeutungswandel gehören, machen die kulturhistorische Bedeutung von Sammlungsobjekten aus.
Und dieses Wissen muss auch dokumentiert werden. Dies passiert v. a. im Zuge der Inventarisierung, bei der alle Informationen, die zu einem Objekt vorhanden sind, nach bestimmten Kriterien aufgezeichnet und - heute beinahe eine Selbstverständlichkeit - digital gespeichert werden.

Forschung und Dokumentation brauchen Zeit und natürlich auch entsprechendes Fachwissen, genauso wie das Bewahren. Denn werden die Sammlungen nicht langfristig erhalten, haben auch Museen keinen Bestand. Textilien werden löchrig, Fotos bleichen aus oder vergilben, Papier zerfällt, Holz wird von Schädlingen befallen, Glas wird blind, Metall rostet, aber auch Datenträger mit digitalen Informationen sind über kurz oder lang nicht mehr lesbar, wenn man nicht laufend ein wachsames Auge darauf hat.
Lange Zeit wurde das Bewahren mit Restaurieren gleichgesetzt: Sind Schäden vorhanden, werden diese behoben. Heute steht die Präventive Konservierung im Vordergrund, d. h. das Abwenden von Gefahren bzw. Schäden im Vorfeld und das Bewahren des Ist-Zustandes, der auch Rückschlüsse auf die Geschichte des Objektes zulässt. Entsprechendes Know-how zum richtigen Umgang mit den verschiedensten Materialien und auch geeignete Depoträume sind daher Grundlagen der Museumsarbeit. 
Leider mangelt es oft aber gerade an geeigneten Räumlichkeiten. So bestehen Häuser ohne jedwedes Depot oder sie müssen ihre Objekte mangels Alternativen in feuchten Kellern, auf Dachböden mit laufenden z. T. gravierenden Temperaturschwankungen oder in wenig geeigneten leerstehenden Hallen lagern. Dass dies nicht zum langfristigen Erhalt der Kulturgüter beiträgt, die letztlich uns allen gehören, liegt auf der Hand. Diese Situation stellt uns im Museumsbereich vor große Herausforderungen.
Doch werden in Museen - und das ist ein wesentlicher Unterschied etwa zu Archiven - die Objekte nicht nur verwahrt und bewahrt, sondern auch bei Ausstellungen ansprechend und anschaulich präsentiert und kontextualisiert. Bei der Ausstellungsgestaltung spielen etwa Design und Grafik, Raum- und Lichtgestaltung eine wesentliche Rolle und die Anliegen der Gäste hinsichtlich Wohlfühlqualität und Infrastruktur wollen auch bei der Gestaltung von Ausstellungen Berücksichtigung finden.
Wir haben nun im Schnelldurchlauf die wesentlichen Arbeitsbereiche in einem Museum durchschritten, die von der sehr umfassenden Arbeit hinter den Kulissen bis zum Kuratieren und Gestalten von Ausstellungen reicht, jenem Bereich, der immer sichtbar für das Publikum ist.
Die Grundlage des Museums bleiben aber die Sammlungen. Beinahe selbstverständlich, aber dennoch zu erwähnen ist, dass die Sammlungstätigkeit der Museen sich heute nicht auf materielle Zeugnisse beschränkt, sondern der Museumsraum auch in den Bereich des Virtuellen erweitert wird, wenn etwa Interviews mit Zeitzeugen aufgezeichnet oder Filme von Festen oder gelebten Bräuchen im Ort und der Region Eingang in die Sammlungen finden. Führt man sich das alles bewusst vor Augen, wird einem die Bedeutung, die Museen für die Gesellschaft haben, erst so richtig bewusst.
Daher verbinden viele Menschen mit Museen zu Recht Bedeutungsvolles, Seriosität und hohe Qualität. Museen umgeben die Aura des Besonderen und etwas Besonderes sind sie zweifellos. 
Gleichzeitig wird Museen aber nachgesagt, sie seien ein wenig antiquiert und verstaubt. Sehr schnell ist man daher - auch im gehobenen Kulturjournalismus - bei der Aussage, es sei museal, wenn etwas als überholt, altmodisch und wenig zeitgemäß gilt.
Werden solch vorschnelle Zuschreibungen gefunden, wird damit völlig übersehen, wie sehr Museen am Puls der Zeit arbeiten. Immer differenziertere Vermittlungsangebote werden angeboten und die Themen, die Museen in ihren Ausstellungen aufgreifen, bewegen sich längst nicht „nur“ im Vergangenen. Denn mittlerweile ist es beinahe eine Selbstverständlichkeit geworden, bei allen Themenbereichen nach deren Aktualität und deren Zeitbezug zu fragen. Museen sind lebensnah zu denken, damit sie Menschen in ihrer Lebensrealität erreichen, meint dazu etwa die Direktorin des Hauses der Geschichte in Wien Monika Sommer.
Und daher sammeln Museen vermehrt auch die Gegenwart, Dinge, die aus unserem Alltag kommen, die etwas über unser Denken, unser Leben, unsere Gesellschaft mit all ihren Fragen aussagen, denn auch wir sind Teil der Geschichte. Somit kann es übrigens nicht mehr als Alterserscheinung gewertet werden, wenn einem Exponate im Museum begegnen, die man selbst aus dem Alltag gut kennt.
Daher stehen Museen in einzigartiger Weise an der Schnittstelle von Vergangenheit und Gegenwart und ihr Gegenwartsbezug impliziert fast automatisch, dass sie dazu anregen, nicht nur über unsere Gegenwart zu reflektieren, sondern auch über mögliche Zukunftsperspektiven nachzudenken. Das Museum kann so zu einem Denklabor werden, das Raum für die konstruktive und differenzierte Auseinandersetzung über Fragen der Zeit im Dienste der Gesellschaft öffnet.
Museen wie das Kammerhof Gmunden decken auch ein unglaublich breites zeitliches Spektrum ab und die Sammlungen umfassen viele Themenbereiche: Archäologie, Verkehr und Transport, Musik und Literatur, Gewerbe, Handwerk und Handel, Volkskunde und Alltagskultur, Kunstgewerbe und Kunst, Naturkunde und Geologie sowie verschiedene Persönlichkeiten und natürlich die Geschichte der Stadt an sich. 
Diese Themenvielfalt unter einen Hut zu bringen und dazu das breite Arbeitsspektrum, das die Museumsarbeit mit sich bringt, zu erfüllen, ist also unglaublich spannend, stellt aber auch eine Herausforderung dar. Und das alles lässt Museen zu einem recht komplexen Kosmos werden.
Und diesen Kosmos mit seinen vielfältigen Sammlungsbeständen und Tätigkeitsfeldern kann man in einem Schaudepot in einzigartiger Form erleben: Gäste erhalten hier einen Einblick in eine Fülle von Objekten, wie sie in Ausstellungen nicht präsentiert werden könnte, und sie bekommen gleichzeitig eine Vorstellung davon, wie ein Museumsdepot aufgebaut und organisiert sein muss.
Somit kann man als Besucherin, als Besucher in einem Schaudepot auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen. Museen ermöglichen so mehr Transparenz und sie können auf diesem Weg vielleicht auch mehr Verständnis dafür erlangen, was Museumsarbeit ausmacht.
Johannes Weidinger hat also den richtigen „Riecher“ gehabt, wenn er ein solches Schaudepot umgesetzt hat und dabei v. a. auch Skulpturen oder Gebrauchskeramik aus der jüngeren Zeit präsentiert.
In Schaudepots treffen aber auch die Anfänge des Museums mit der Gegenwart zusammen, denn diese knüpfen im Aufbau zumindest in Ansätzen an die Wunderkammern der Renaissance an, mit denen die Museumsidee in unseren Breiten konkretere Formen angenommen hat. In Wunderkammern wollte man eine Fülle an besonderen und herausragenden Dingen präsentieren und auch Schaudepots haben das Anliegen, einen repräsentativen Querschnitt zu zeigen möglichst viele bemerkenswerte Dinge aus den eigenen Sammlungen zu präsentieren. Diese Räume laden daher neben der intellektuell-reflektierenden Auseinandersetzung mit den Objekten auch zum Staunen ein. So schwärmte schon Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Lüneburg, als er in den 1660er Jahren Schloss Ambras mit seiner Wunderkammer besuchte, davon, dass er dort „die raristen sachen von der welt“ sah. Und Schloss Ambras gilt nach Eigendefinition als das älteste Museum der Welt.
Schließen möchte ich mit einem Zitat der Museologin und Museumsdirektorin Leontine Meijer-van Mensch, das unseren kleinen Streifzug durch die Museumwelt gut zusammenfasst: „Museen sind wunderbare Orte! Denn sie sind nicht nur Räume, in denen Objekte stehen. Es sind diskursive Räume, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart treffen. Sie fordern den Besucher auf, mit ihnen in Dialog zu treten. Solch ein Dialog ist eine unglaubliche Chance nicht nur für den Besucher, sondern auch für die Museen.“ 
In diesem Sinn darf ich dem Kammerhof Museum Gmunden zum neuen Keramik- Lifestyle-Schaudepot gratulieren und ihm viele neugierige Besucherinnen und Besucher wünschen. Bleiben Sie den Museen gewogen!

"Wir blicken hinter die Kulissen unseres Museums"
Hinter diesem Titel versteckte sich ein überaus interessanter Abend im Museum. Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen. Museumsdirektor Dr. Weidinger hielt am 23. Februar 2024 zu diesem Thema einen brillanten Vortrag .
Er schilderte zunächst die Entstehung des Kammerhofmuseums von den Anfängen 1907 mit Bgm. Margelik, Dr.  Victor Miller von Aichholz und OLG Ludwig Pauli. Die lange Reihe der Obmänner und der Kustodinnen und Kustoden wurde mit Bildern gezeigt und bis zum heutigen Tage mit Obmann August Mayer und Dr. Weidinger abgeschlossen. Auch die verschiedenen Standorte und der Einzug des Museums in den Kammerhof wurden dargestellt.
Im Anschluss daran stellte Dr. Weidinger die verschiedenen Sammelbereiche vor, sprach über die Aufgaben eines Museumsdirektors und die beengte Raumsituation. Am interessantesten war die Vorstellung der vielen Stiftungen mit den Auflagen und die über 13.000 Exponaten unseres Museums. Japanische Holzschnitte, Gemälde, Zeichnungen, Statuen, die reichhaltige geologische Sammlung, die Foto- und Münzsammlung, viele Briefe von Künstlerinnen und Künstlern, Gerätschaften und Waffen, Modelle und die reichhaltige Keramik- und Krippensammlung waren neben noch weiteren Exponaten das Thema des Abends. Es gibt auch eine Bibliothek mit ca. 5000 Büchern! Alles muss inventarisiert sein und sollte auffindbar sein! Das ist viel Arbeit, Frau Konsulentin Ingrid Spitzbart leistet dabei sehr viel Arbeit!
Die Besucher staunten über die Schätze, die unser Museum besitzt. Natürlich wurde auch die beengte Depotsituation und die schmale Personaldecke thematisiert. Obmann August Mayer bedankte sich für diesen interessanten, sehr lustig gestalteten Vortrag und wies auf die nächste Veranstaltung, auf die „Eröffnung des Schaudepots“ hin, wozu er auch ganz herzlich alle Anwesenden einlud. 

Fahrt nach Wien ins Parlament und zum Wiener Rathaus
Eine Fahrt mit einem Rettungseinsatz!
Die Fahrt am Donnerstag, 18. Jänner 2024, werde ich als Obmann lange nicht vergessen! 50 Personen angemeldet und in den letzten 3 Tagen traten 11 Personen aus Krankheitsgründen und anderen Ereignissen zurück. Es gab eine Warteliste mit 28 Personen. Da mussten viele Telefonate geführt werden, um Ersatz zu finden. 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren schließlich mit. Obmann August Mayer gab einige Erklärungen zu Sehenswürdigkeiten und zu den Orten Städten entlang der Strecke. Beim Parlament wurden wir von der Abg. z. NR Frau Bettina Zopf schon erwartet und empfangen. Das Einchecken ging auch sehr rasch. Unsere große Gruppe wurde in zwei kleinere Gruppen geteilt. Die Kopfhörer leisteten gute Dienste! Nach den Erklärungen zur Geschichte des Hauses besuchte man die riesige Säulenhalle, den historischen Reichsratssaal (auch für die Angelobung des Bundespräsidenten verwendet), den Saal für die Nationalratsabgeordneten und auch den Saal für unsere Länderkammer. Das Mittagessen wurde in einem typischen Wiener Gasthaus mit dem Namen „Zur frommen Helene“ eingenommen. Leider bekam hier eine Mitreisende Herz- und Atemprobleme und die Rettung musste verständigt werden. Das drückte natürlich auf die Stimmung in der Gruppe und alle machten sich Sorgen!
Unsere Gruppe vor dem Parlament

Der Plenarsaal des Nationalrats

Eine Gruppe im Plenarsaal

Der historische Reichsratssitzungssaal

Am Nachmittag bekamen wir dann die interessante Führung im Rathaus. Nach den Erklärungen zum Baustil und zur Baugeschichte wanderten wir durch das pompöse Stiegenhaus, durch die langen Gänge zum Saal der Bildergalerie der Wiener Bürgermeister und zu den herrlichen, riesigen Ballsälen. Zum Schluss „besetzten“ wir den Saal für die Gemeinderäte und Landtagsabgeordneten und bewunderten den sieben Tonnen schweren Luster. Die positiven Nachrichten aus dem Spital stimmten uns wieder hoffnungsvoller. Bereichert mit vielen neuen Eindrücken traten wir unsere Heimreise an. Danke an die Begleiterin der Erkrankten ins Krankenhaus und an die anderen Helfer in der Gruppe, das hat sicher alles zur schnelleren Genesung beigetragen!

Der Innenhof des Rathauses

Der Rathausfestsaal
Alle Fotos stammen von Josef Thallinger.